Das Feuer der Ziele


Früher – mit 16 Jahren – hatte ich keine Ziele. Ich war irgendwie zufrieden mit dem was ich damals hatte. Allerdings habe ich vor mich hingelebt. Von Tag zu Tag – immer das Selbe. Die selben Leute, die selben Abläufe. Es war erfrischend sich über nichts Gedanken machen zu müssen und spontan zu sein. Doch wenn ich genauer darüber nachdenke, war es auch deprimierend. Ich dachte ich hätte ernsthafte Probleme...

Wie ich heute weiß, sind diese Zeiten normal. Man nennt diese Pubertät. Warum man in dieser Zeit keine Ziele hat, weiß ich nicht. Was ich jedoch weiß ist, dass wenn man welche hat, es deutlich weniger Probleme gibt. Ich habe die Theorie, dass Menschen, die keine Ziele haben zu viel über sich selbst nachdenken. Dadurch projizieren sie Gefühle und Gedanken in ihre jetzige Situation und interpretieren Dinge, die unter normalen Umständen nicht erkannt werden, weil diese völlig normal sind.



Vor ein paar Wochen habe ich ein Buch gelesen. Darin ging es um einen Berg. Den Berg kennt beinahe jeder. Es ist der Berg, den wir vor uns herschieben. Unsere Pflichten, Ziele und Aufgaben. Dieser ist an manchen Tagen größer und an anderen Tagen kleiner, doch er ist immer da. Was passiert nun, wenn ein Mensch keinen Berg vor sich hat? Er hat keine Pflichten, keine Ziele und keine Aufgaben. Ihm wird es langweilig. Warum? Weil er jeden Tag aufsteht und nicht weiß wofür er lebt. Er geht arbeiten, um sich unterhalten zu können. Es gibt keine Leidenschaft, kein Feuer und keine Vorfreude.


Ich bin so jemand, ich kann es nur sehr schwer nachvollziehen, warum jemand solche Dinge empfindet. Mein Berg ist groß – manchmal sogar zu groß. Es gibt Tage an denen ich so unter Strom stehe, dass ich nur schwer einschlafen kann. Listen im Kopf abarbeiten, Dinge durchgehen, sich erinnern, ob man etwas vergessen hat. An manchen Tagen ist es so schlimm, dass ich mich wie von außen betrachte. Ich sehe mich als Roboter, der versucht seinen Berg abzuarbeiten, dies aber nicht schafft. 


Es gibt also das eine und das andere Extrem. 


Der Mensch mit Berg versucht meist seinen Berg komplett abzuarbeiten. Eins kann ich schon einmal verraten. Er wird es nie schaffen, denn es gibt für ihn immer Dinge zu tun und wenn es einmal nicht mehr der Fall ist, kann man ihn dem Mensch ohne Berg unterordnen. Wir sollten also nicht versuchen den Berg komplett abzuarbeiten, denn das führt zur Belastung und wir werden niemals zur Ruhe kommen. Unser Berg sollte soweit reduziert werden, dass er noch zu sehen ist und doch nicht zu übermäßig wirkt. Das Beste ist also die Balance zu finden.

Diese Balance zu finden ist schwierig, aber nicht unmöglich. Von Tagen an denen es schlechter läuft, sollte man sich nicht vereinnahmen lassen – es gibt schließlich immer solche Tage. Vielmehr sollte man an die Tage denken, an denen man es erfolgreich geschafft hat seinen Berg in die richtige Balance zu bringen. 


Unsere Ziele bestimmen also unsere Gefühls- und unsere Gedankenwelt.

Wenn ich beschlossen habe meine Ziele zu erreichen, flammt ein Feuer der Leidenschaft in mir auf und ich versuche mit allen Mitteln dieses Ziel zu erreichen. Durch positive Gedanken wird dieses Feuer weiterhin groß gehalten und ich lasse mich nicht von den wenigen negativen Momenten in meinem Leben beeinflussen. Deshalb achte ich darauf die Balance zu halten und mich nicht zu überarbeiten.

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