Deutsche Bahn vs. Auto fahren – Nach dieser Geschichte bin ich mir nicht mehr sicher!
Dies ist eine wahre Geschichte, die sich vor ein paar Wochen ereignete.
Als ich um ca. 18:25 am Bahnhof in Waiblingen ankam,
musste ich mir noch eine Karte lösen, weshalb ich die S-Bahn verpasste und das
Übel seinen Lauf nahm.
„Macht nichts um halb kommt ja der Regio, der
ist eh viel schneller“.
Nach kurzer Wartezeit, schaute ich auf die Digitalanzeige.
„Och neee. Der Regio hat 20 min Verspätung. Na, dann nehme ich die S-Bahn
danach.“ Diese fiel dann komplett aus!
Nach langem Warten in der eises Kälte bin ich
dann mit irgendeiner verfluchten S-Bahn (und gefühlten 20 min Verspätung)
endlich unterwegs nach Stuttgart. Als ich ankam hatte ich laut Deutscher Bahn
App 3 min, um an das richtige Gleis für den Folge Zug zu rennen (Ihr müsst euch
das so wie eine Geisteskranke vorstellen, so dass mich alle Leute anschauen werden)
Aber gut. Wen juckts.
Als sich die Türen in Stuttgart nur ein
bisschen geöffnet hatten, quetschte ich mich durch und rannte also wie eine besagte
„Geisteskranke“ in Richtung Gleis!
„Jaaaa der Zug steht noch da!“ Ich also rein
und sogar noch einen Sitzplatz bekommen! Ich setzte mich neben eine nette
ältere Dame, die mich anstarrte, weil ich "keuchte wie ein Walross".
Ich musste darauf achten, dass nicht einzelne Stücke meiner Lunge auf ihrem Schoß
landeten.
Nach 5 min kam eine Durchsage: „Achtung der
Interregio hat 30 min Verspätung, da unser Lokführer später eintrifft! Wir
bitten sie um ihr Verständnis...“ Pffffff...Verständnis!
...30 min später...
'„Der Lokführer ist nun eingetroffen, er steckte
im verspäteten Regio (besagter Regio, mit dem ich nicht gefahren bin, weil er
geschlagene 20 min Verspätung hatte!) von Waiblingen fest. Wir fahren in 5 min
los!“ O.o „In 5 min? Naja auf die kommt es auch nicht
mehr an,“ dachte ich mir. In der Bahn war schon leicht belustigte Stimmung, da
im 5 min Takt eine Durchsage der vorgefertigten Blechstimme aus dem Lautsprecher
dröhnte! Endlich 7 min. später! Die Durchsage des Lokführers: „Sehr geehrte Fahrgäste,
wir fahren jetzt mit 37 min Verspätung los. (Lautes Lachen der Fahrgäste) Naja
sehr unterhalten, setzte sich der Interregio endlich in Gang...
...Ihr glaubt das war alles? Neeee es kommt
noch besser...
Kurz vor Vaihingen Enz noch eine weitere sehr,
ich möchte sagen, hysterische Durchsage:
„DER LOKFÜHRER IST VERLETZT! Bitte ein Arzt
sofort ins vorderste Abteil!“ (Gar nicht panisch!)
Ich schaute gerade aus dem Fenster, bin ja kein Arzt, als mir plötzlich einfiel: „Moment mal! Wer fährt eigentlich unseren
Zug?! Ahhh....“ Doch dann kam bereits eine weitere panische Durchsage:
„Bitte ein Arzt sofort ins vordere Abteil! Der
Lokführer ist verletzt! Bitte dringend ein Arzt ins vordere Abteil!“
Die ersten wurden schon leicht unruhig, als
sich 2 Personen, die wie Ärzte aussahen, nach vorne durchdrückten.
Daraufhin auch schon die gefühlt 1000ste
Durchsage: „Der Zug beendet seine Fahrt in Vaihingen Enz. Bitte steigen sie in
den Zug auf dem Gleis gegenüber über um, damit sie die Fahrt fortsetzen können.“
Es wurde immer unglaublicher.
Wir kamen noch nicht einmal richtig zum stehen,
da ging auch schon das Gequetsche los. Bloß schnell zum Ausgang, damit man im
anderen Zug einen Platz bekommt.
Ich natürlich mit ganz vorne dabei, schlängelte
mich zum gegenüber stehenden Zug.
Nachdem scheinbar endlosen Gequetsche, hatte
ich wieder einen Sitzplatz ergattert. Yeah!
Nach weiteren endlosen Minuten wieder eine
Durchsage. „Na toll, jetzt geht das im neuen Regio gerade so weiter.“ Schon
leicht genervt lauschte ich der Durchsage: „Liebe Fahrgäste, im anderen Regio ist
ein blauer Koffer liegen geblieben. Der Besitzer möge diesen bitte abholen.“ Entsprechendes
Gelächter und gebanntes Starren aus dem Fenster der Fahrgäste, denn jeder
wollte wissen wer seinen Koffer liegen hat lassen. Doch das Gestarre wurde durch
eine weitere Durchsage unterbrochen: „Eine Nachricht an Herrn Müller. Ihre Frau
kommt mit dem nächsten Interregio nach Karlsruhe hinterher.“ Wiederum lautes
Gelächter. Leises Getuschel: „Kann man jetzt schon Privatnachrichten durchsagen
lassen?!“ und „Meint ihr, wenn ich ne Sms sende, lesen sie diese auch laut
durch die Sprechanlage?!“
Nach 2000 Durchsagen, viel Gelächter und
Pendler, die schon langsam Freundschaften schlossen, setzte der Regio sich
endlich in Bewegung. Das war die Erlösung. „Bald zu Hause“, dachte ich mir. Zu
blöd nur, dass der Regio jede noch so kleine Haltestelle abklapperte und wir
noch eine weitere halbe bis dreiviertel Stunde länger brauchten.
Nach geschlagenen 2 ½ Stunden sind wir endlich
am Zielbahnhof angekommen.
Da frägt man sich: „Ist es wirklich günstiger
und kürzer mit der Bahn zu fahren oder wäre ich nicht mit dem Auto schneller
gewesen?!
Doch leider erlebt man so etwas immer häufiger,
sodass es mittlerweile ganze Bücher über die Geschehnisse der Deutschen Bahn
gibt.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen